Martin Buber (1878-1965): „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“. Ein Kurs zu mystischer Spiritualität

Gott, wie ihn der jüdische Religionsphilosoph und Mystiker Martin Buber versteht, verwirklicht sich in der Beziehung der Menschen zueinander, in der Menschenliebe, im Mit-Leiden und im Mit-Freuen. Gott redet zum Menschen in den alltäglichen Dingen des Lebens. Religion erstarrt oft in Kult und Dogma und spaltet die Welt in einen heiligen, „religiösen“ und einen profanen Bereich. Gott ist dagegen für Buber „lebendige Beziehung“, in der Welt, im Alltag erfahrbar, vom Menschen ansprechbar, weil Gott zuerst den Menschen angesprochen hat. Die bleibende Aktualität Martin Bubers liegt also vor allem darin, dass es eine Veränderung der Beziehungen der Menschen untereinander und zur Natur braucht. Sonst bleiben unsere Strukturen weiterhin hierarchisch und damit freiheitsfeindlich und ungerecht.